Ralitza Fardella
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Ich musste mir dringend einen Übernachtungsplatz suchen, da die Familie, bei der ich Gast war, plötzlich unangemeldeten Besuch aus der Heimat bekam und es eng wurde. Ich beauftragte meinen Mann für mich ein Zimmer für 3 Nächte in einem Pension zu suchen. So kam ich zum Gästehaus Schönblick auf der Petronellastr. 14 (Gästehaus Ursula gibt es nicht mehr). Mein Mann warnte mich, dass die Betreiberin am Telefon schon unfreundlich gewesen sei und ihn mit den Worten "Wir sind hier nur normale Leute" versucht hat abzuweisen. Was immer "Normale Leute" sein vermögen. Auch war ihr die Uhrzeit (19 Uhr mitten im Sommer) sehr spät. Wie dem auch sei. Ich kam da an und fand niemandem vor Ort. Ich habe geklingelt, dann bin ich ums Haus gegangen, an seltsamen Bungalows vorbei - keine Menschenseele. Ein erneuter Anruf meines Mannes informierte die gute Frau über meinen Ankunft und so kam sie endlich - mit verbissener Miene, unfreundlich und misstrauisch. Ohne auf mein Versuch einen Gespräch anzufangen einzugehen, führte sie mich zu meinem Zimmer - Zimmer Nr.6 auf der 1 Etage. Das Treppenhaus schon ließ ahnen, was mich erwartete, ich hatte aber keine Wahl und nahm es hin. Die Treppe knarzte und ächzte bei jedem Schritt, es roch alt, muffig und abgestanden. Im Zimmer angekommen vergewisserte sich die Frau, ob ich denn tatsächlich an keinem der Tage frühstücken möchte und verschwand, ohne etwas Nettes gesagt zu haben. Ich machte mich daran das Zimmer zu besichtigen, bevor ich losfuhr, um meinen Gepäck zu holen. In der Diele stand ein Kleiderschrank, der einen soliden und sauberen Eindruck machte. Er sollte mir später als der Hingucker schlechthin vorkommen, das wusste ich aber noch nicht. Der Schlaf- und Wohnraum war lieblos eingerichtet und unsauber. Die Bettwäsche roch gewaschen, die Matratze darunter war alt und ohne Matratzenschoner. Aus der gemauerten Ofen in der Ecke - eine achtlos geschmissene Decke. Zwei weitere Fleecedecken - schmutzig - lagen über die Armlehnen der zwei unbequemen Sesseln. Auf dem Tischchen - eine ungebügelte Tischdecke und ein altes, schmutziges Stövchen, zum Teelichhalter umfunktioniert. Die Singleküche beinhaltete zusammengewürfeltes Geschirr, nicht mal die zwei Kaffeetassen waren gleich. Der Mülleimer war mit einer Einkaufstüte ausgelegt, der Kühlschrank schmutzig, auch schmutzige, benutzte Wischlappen lagen dort. Alles an diese Küche war schmuddelig - man kann es auf den Fotos sehen. Dann das Bad - Verletzungsgefahr schon an der Türschwelle, ansonsten Schmutz, Kalt und Schimmel. Die Klobürste - komplett borstenlos und einfach nur ekelhaft. Jeder kann sich durch die Fotos klicken und sich überzeugen, ob ich übertreibe. Der Fernseher war klein und hatte einen viel zu kurzen Kabel, so dass man aus dem Bett schlecht fernsehen konnte. Die Gardinen hatten an mehreren Stellen fehlerhaften Fäden, als sei jemand mit scharfen Gegenstand hängen geblieben. Der Mülleimer im Bad war schmutzig und ohne Mülltüte. Das Fenster - siehe Bilder. Die Heizungen in den beiden Räumen schmutzig. Bei meinem Auszug wurde der Frau gesagt, dass das Zimmer schmutzig und einfach nur unterstes Niveau ist. Sie zeigte sich erstaunt, sagte, dass wenn keiner was sagt, sie nicht ahnen kann, dass etwas nicht stimmen würde. Sie ließ sich alles zeigen, allerdings Recht gab sie uns nur, was die Klobürste betrifft. Den Rest sah sie als gemütlich und sauber genug. Auch erklärte sie ihre Unfreundlichkeit zu mir an dem Tag meines Ankunfts mit der Tatsache, dass ich suspekt gewesen sei, da ich 1. Eindeutig Ausländerin bin und 2.Ohne Gepäck angekommen sei! Das muss echt nicht kommentiert werden.